Das Phantasma Wasserfrau wird in meiner künstlerisch/wissenschaftlichen Arbeit über den Begriff reiner Repräsentation von menschlicher Weiblichkeit hinausgedacht und argumentiert: sei es als Werden, als Membran zwischen Spezies, Medien und vielen Geschlechtern, als wiederkehrende Erzählung oder als über seine sichtbaren Grenzen hinaus gedachter Körper der Erinnerung, der stets zwischen Konstituierung und Auflösung begriffen ist. In Folge sollen etwa die Findung und Erfindung neuer Begriffe von Geschlechterpositionen, Formen des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit, neue soziale, politische und kulturelle Begriffe bezogen auf phantasmatische und organische Wesen und Formen in weit gedachter Interaktion möglich werden. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Sprache, sprechen über/sprechen mit Stimme, Abbild, Selbstbild, Fremdbild etc. nimmt dabei eine wesentliche Rolle ein und lässt sich am Beispiel der Wasserfrauenerzählungen gut durchführen.

Zusammenhänge zwischen Weiblichkeitskonstruktionen und Konstruktionen von Wasser hinsichtlich ihrer jeweils zugeschriebenen und teilweise interdependenten Funktionalitäten werden am Beispiel von weiblich gelesenen Wasserwesen wie Nixen, Melusinen oder Undinen ideengeschichtlich und medienhistorisch sichtbar gemacht und widerlegt. Ein über die Jahrhunderte patriarchalisch erzähltes und genutztes Motiv kann so aus feministischer Perspektive, begleitet von Bezügen zu zeitgenössischen künstlerischen Positionen und quergelesen mit poststrukturalistischen, posthumanistischen Texten und Texten des new materialism neu betrachtet, diskutiert und zur Disposition gestellt werden.

Nixe & Sound
Lecture im Rahmen von Lobau Listening Comprehensions / Julia Grillmayr, Christina Gruber, Sophia Rut / Kleine Stadtfarm

Nixe als Verbündete / Politischer Protest und kritische Komplizinnenschaft
HU Berlin im Rahmen der Ringvorlesung TIEF IM OZEAN / Konzept: Julia B. Köhne in Kooperation mit Sarah K Becker

„Leave the corpse whole“ in: The collective Danube Story, Luca Hierzenberger, 2022, Wien

Nixe als Verbündete / im Rahmen des multidisziplinären Formats Der Garten Danach (Linz)

Mermaid on Your Side / im Rahmen einer Projektwoche zur Donau an der Universität für Angewandte Kunst Wien | Cross-Disciplinary Strategies. Applied Studies in Art, Science, Philosophy, and Global Challenges zur Figur des Donauweibchens

Aquatic Life and Death / im Rahmen eines Kolloquiums an der Kunstuniversität Linz gemeinsam mit Sarah K. Becker, Christina Gruber, Gabriela Carneiro Da Cunha

european waterwomen, located in rivers / workshop im Rahmen von Gabriela Carneiro Da Cunhas presentation lab ihrer Produktion Altamira 2042 für die Wiener Festwochen

Kepler Salon (Linz): „Von deren Kuss ihr zu sterben fürchtet, zu sterben wünscht…“

Die Referentin Mermaid On Your Side

Treib.Gut #7 zum Schwerpunkt „Boden“ Nixe als Verbündete